|
" Wir konzentrieren uns auf die Türen und die Sardinen. Das ist Leben. Das ist Theater!"
Dass große Kunst nur aus tiefsten Leiden geboren werden kann, muß der vielbeschäftigte Regisseur Lloyd Dallas am eigenen Leib erfahren, als er mit einer Gruppe dilettantischer Schauspieler das Boulevardstück "Nackte Tatsachen" einzustudieren versucht, dessen haarsträubende Ingredienzien jedem bekannt sein dürften, der diese Art von schlüpfrigen Boulevardkomödien schon einmal gesehen hat:
Immobilienmakler plant Seitensprung in fremdem Eigenheim, Liebesnest wird von Haushälterin okkupiert, Noch- Hausbesitzer sucht dort selbst Zuflucht vor Steuerbehörden und betagter Einbrecher hofft auf wertvolle Schnäppchen für Alterssicherung. Wahnsinn, nimm Deinen Lauf! Die Generalprobe wird natürlich zum Fiasko, und es entwickelt sich der alltägliche Wahnsinn im Kampf mit unfähigen, rivalisierenden Darstellern, begriffsstutzigen Bühnenkräften, den Tücken der Technik und einer nicht enden wollenden Menge an Sardinen. Doch dies ist erst der Anfang, denn die Truppe geht mit ihrem Werk auf eine lange Tournee...
Michael Frayns unwiderstehliche Selbstpersiflage des Theaters hat sich seit ihrer Uraufführung 1982 in kürzester Zeit zu einem Dauerbrenner auf Boulevard- und Stadttheaterbühnen entwickelt. Sie wurde 1992 von Peter Bogdanovic verfilmt und vom Autor vor zwei Jahren für das Londoner Westend noch einmal überarbeitet. Voller Slapstick erzählt sie vom ganz normalen Wahnsinn des Theatermachens, vom verzweifelten Kampf einer zweitklassigen Schauspieltruppe mit Text, Bühnenbild, Kostümen, Requisiten und nicht zuletzt sich selbst |
|